Gegenüber "Radio Blau-Rot" hat Mehmet Eser wieder Klartext gesprochen. Zunächst erklärte der mächtige Mann im Hintergrund des KFC Uerdingen, wieso der Deal mit Mercedes Herbrand gerade auf Eis liegt und ging die beiden Vorstände Peter Kahstein und Dirk Röthig an.
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Dann sprach Eser über Rechte, die ihm vertraglich zugesichert seien. Es geht um Catering, Marketing und sportliche Teilhabe. Er bot allen Interessierten an, sich mit ihm auszutauschen. Er wolle seinen Weg für den KFC aufzeigen.
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Der dritte große Aspekt des Interviews ist ein möglicher Rauswurf des KFC Uerdingen aus der Grotenburg - und zwar durch die Stadt als Vermieter. Diese Drohung könne Eser bestätigen, sagte er. Das Szenario ist jedoch vorerst abgewendet.
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Eine weitere quälende Frage, die vielen KFC-Fans unter den Nägeln brennt, ist zudem die nach den immer wieder zitierten Altlasten. Wie hoch die sind, ist nicht bekannt. Eser wollte sich zu dem Thema im Interview auch eher bedeckt halten.
"Es sind genügend Altlasten da. Es ist aber nicht so, dass man davor Angst haben muss. Wir haben keine Angst und vertrauen unserem Weg. Der KFC ist ein schlafender Riese, mit tollem Stadion, tollen Fans und toller Tradition. Die Menschen, die mich begleiten wollen, kommen aus dem Finanzsektor. Einer ist ein sehr bekannter Krefelder Jurist."
Darüber hinaus habe er noch weitere Personalien in petto. "Zusätzlich möchte ich noch zwei, drei, vier Mann von den Fans und von den Ultras haben. Ich möchte den Weg gemeinsam gehen."
Zu den Altlasten sagte er noch: "Ich denke, das wird beim Fantalk alles rauskommen. Ich hoffe, dass Thomas Platzer über alles spricht und das entsprechend belegt."
Eser berichtet von einem Treffen mit Jörg Bednarzyk, Inhaber der "Factory Crefeld" und Athletiktrainer des KFC Uerdingen, der seit eineinhalb Jahren auf Geld warte. Eser habe ihm angeboten, erst einmal eine gewisse Summe über M Soccer Management zu bezahlen. Das habe Bednarzyk angenommen.
Grundsätzlich traue sich Eser zu, die finanziellen Probleme mit seinen Vertrauten und potenziellen Neuzugängen angehen zu können. "Ich habe das Gefühl, es sind Leute am Werk, die den leichten Weg über die Insolvenz gehen wollen. Da gehe ich keinen Schritt mit. Ich gehe gerne den schwierigen Weg. Es ist genug Potenzial da." Er sei zuversichtlich, dass alles "ganz locker" zu schaffen sei.
Es wird spannend, was Platzer am Donnerstag dann tatsächlich präsentiert.
Auch um die Gehälter, die am 17. Dezember wieder fällig waren, ging es. Eser würde durchaus noch einmal einspringen, sagte er, "wenn ich wüsste, dass kein Geld da ist". "Mit rund 470.000 Euro haben wir fast das doppelte von dem, was für ein Sponsoring in der Regionalliga üblich ist, einbezahlt."
Und dann sagte Eser deutlich: "Ich werde diesen Monat keinen Cent übernehmen. Nach einem Spiel wie gegen den MSV Duisburg ist genug Geld da, um die Spieler zu bezahlen. Wenn sich die Herrschaften aber scheuen, diesen Weg zu gehen, dann sage ich: 'Nicht mit mir.'" Das gelte auch für Januar 2025. Eser sehe es nicht ein, auszuhelfen, obwohl Geld da sei, das dann aber einfach nicht bezahlt werde.
Und wie soll es jetzt weitergehen? "Gar nicht", sagte Eser. "Ich habe null Prozent Vertrauen." Ein weiterer Angriff in Richtung Röthig/Kahstein. Das Vorstandskonstrukt wird sich erst auflösen müssen, das machte Eser klar. Und nicht nur das.
"Mit diesem Verwaltungsrat und diesem Vorstand werde ich mit Sicherheit nicht auf diese Reise gehen." Der Verwaltungsrat um Nils Gehlings als Vorsitzenden wird dem Vernehmen nach auf der nächsten Mitgliederversammlung zurücktreten. Und auch im Vorstand dürfte es dann tiefgreifende Veränderungen geben.